Milchfieber aktiv vorbeugen mit Miravit CalciStart

Folgeschäden nicht unterschätzen

Milchfieber gehört zu den häufigsten Stoffwechselerkrankungen von Kühen rund um den Geburtszeitpunkt. Dr. Svenja Sudeick, Tierärztin bei der AGRAVIS Raiffeisen AG, informiert über die Auswirkungen und erläutert, warum die Milchfieberprophylaxe so wichtig ist.

Was ist Milchfieber?

Dr. Sudeick: Milchfieber ist eine Erkrankung, die vor allem bei Kühen rund um die Geburt auftritt. Die Ursache ist ein verminderter Gehalt an Calcium im Blut. Vor allem Kühe mit einer sehr guten Milchleistung tragen ein erhöhtes Risiko. In der Laktation benötigt die Kuh mehr Calcium, da ein beträchtlicher Anteil mit der Milch abgegeben wird. Diesen Bedarf versucht die Kuh über die Aufnahme von Calcium aus dem Futter und die Mobilisation aus den Knochen zu decken. Werden betroffene Tiere nicht rechtzeitig behandelt, kann ein solcher Zustand schnell lebensbedrohlich werden.

An welchen Symptomen kann der Landwirt Milchfieber bei seinen Kühen erkennen?

Dr. Sudeick: Milchfieber kann in unterschiedlichen Varianten auftreten. Beim klassischen Milchfieber (Calciummangel) sind die Tiere unruhig, fressen nicht, die Muskeln zucken zum Beispiel im Schulterbereich und an den Ohren. Sie zeigen ein verändertes Gangbild. Mit fortschreitender Symptomatik werden die betroffenen Kühe träge, schläfrig und liegen schließlich fest. Auch ein Phosphor- oder Magnesiummangel kann ursächlich für das Festliegen der Kühe sein, da der Calcium- und der Phosphorstoffwechsel eng miteinander verknüpft sind. Die Tiere sind dabei jedoch nicht komatös, fressen und geben weiter Milch. Bei der Bezeichnung Milchfieber erwartet man eigentlich einen Anstieg der Körpertemperatur. Tatsächlich ist aber ein Absinken der Körpertemperatur zu beobachten. Ein typisches Zeichen bei Milchfieber sind kalte Ohren. Bei der subklinischen Form sind häufiges Liegen (kein Festliegen), wechselwarme Ohren, eine schlechte Futteraufnahme, fehlendes Wiederkauen sowie zögerliches, schwerfälliges Aufstehen zu beobachten. Die nach der Kalbung erwartete Milchleistung wird häufig nicht erreicht. Betroffene Kühe sind zudem deutlich anfälliger für Krankheiten. Subklinisches Milchfieber wird häufig erst bei genauerer Betrachtung erkannt, da die Symptome unscheinbarer sind als die des klassischen Milchfiebers. Aus diesem Grund sollte vorbeugend agiert werden.

Was ist zu tun, wenn eine Kuh an Milchfieber erkrankt?

Dr. Sudeick: Akute Fälle, bei denen die Kuh festliegt, sind als Notfall zu betrachten und müssen sofort behandelt werden. Der Rat des Hoftierarztes ist unverzüglich einzuholen. Er erstellt den Therapieplan und begleitet Landwirt und Kuh während der Behandlung. Eine Calciuminfusion ist häufig die erste Maßnahme, um die Kuh zu stabilisieren.

Welche Folgen hat Milchfieber für die Kuh?

Dr. Sudeick: Calcium ist an der Kontraktion der Muskulatur beteiligt. Durch verminderte Muskeltätigkeit bei Calciummangel können die Tiere ausrutschen und festliegen. Folgen sind Muskelschädigungen und Knochenbrüche. Auch der Schließmuskel in der Zitze wird beeinträchtigt, sodass der Zitzenkanal nach dem Melken nicht mehr ausreichend schließt. Keime können in das Euter eindringen und das Risiko für eine Mastitis erhöht sich. Wehenschwäche oder Nachgeburtsverhalten können als Folge schwacher oder fehlender Kontraktion der Gebärmutter auftreten. Durch die reduzierte Futteraufnahme können Ketosen entstehen. Außerdem kann eine Beeinträchtigung der Pansen- und Labmagenmotorik zu einer Labmagenverlagerung führen. Anhand diverser möglicher Folgeschädigungen sollte Milchfieber vor allem als Bestandsproblem nicht unterschätzt werden.

Welche Vorbeugemaßnahmen kann der Landwirt treffen?

Dr. Sudeick: Eine Grundvoraussetzung, um Milchfieber zu vermeiden, ist eine gute Futteraufnahme um den Kalbetermin, sodass Calcium aus dem Futter in ausreichender Menge zur Verfügung steht. Überkonditionierte Kühe, schnelle Rationswechsel und schlechte Haltungsbedingungen sind zu vermeiden. Um den Calciumhaushalt zu regulieren, werden Konzepte benötigt, die die Freisetzung aus den Knochen und die Aufnahme aus dem Darm optimieren. Bewährt hat sich hier unter anderem die orale Gabe von Calciumpräparaten. Das Produkt Miravit CalciStart zählt zu diesen Präparaten. Miravit CalciStart (500 Milliliter) enthält zusätzlich zu 59 Gramm verfügbarem Calcium, Phosphor und Vitamin D. Vitamin D reguliert unter anderem die Ein- und Auslagerung von Calcium und Phosphor aus den Knochen.

Wie wird Miravit CalciStart angewendet?

Dr. Sudeick: 500 Milliliter Miravit CalciStart werden der Kuh unmittelbar vor oder nach der Kalbung verabreicht. Eine zweite Gabe sollte im Abstand von acht bis zwölf Stunden erfolgen. Das Produkt ist geschmacksneutral, sodass die Kühe es freiwillig aufnehmen. Eine Zwangseingabe mit der Drenchpistole ist somit nicht notwendig.

Als Praxistipp kann das Produkt zusammen mit einer Elektrolytlösung wie Miravit KuhStarter oder einem Energietrunk wie Miravit MaltoDrink direkt nach der Geburt an die Kuh vertränkt werden.


Fragen zu diesem Thema beantwortet Dr. Svenja Sudeick, Telefon 0251 . 682-2426, svenja.sudeick@agravis.de und Ihre AGRAVIS-Produktionsberater vor Ort.