Intensive Aufzucht für langlebige Milchkühe
Milchhof Große Kintrup setzt auf neues Kälbermanagement
Biestmilchmanagement
„Wir haben jeden Schritt im System unter die Lupe genommen und einiges auf Links gedreht“, wirft Tobias Adler einen Blick zurück. Als erstes wurde das Biestmilchmanagement verändert: Die erste Mahlzeit der Kälber besteht aus Biestmilch der Mutterkuh. „Das haben wir schon immer so gemacht“, erklärt Adler. „Jetzt testen wir aber bei jeder Kuh die Biestmilchqualität. Ist die Qualität nicht ausreichend, bekommen sie nun eine Tube Miravit Oramun Plus.“ Dominique Jeske ergänzt: „Dieses Ergänzungsfuttermittel sichert bei neugeborenen Kälbern die zusätzliche Versorgung mit Immunglobulinen, Eisen und Vitaminen bei mangelhafter Biestmilchqualität oder -menge. Dadurch werden die Tiere widerstandsfähiger gegenüber Krankheiten.“
Ad libitum Fütterung
Von Vollmilch auf Milchaustauscher
Nach 21 Tagen ad libitum-Vollmilchtränke werden die Tiere auf den Milchaustauscher Combimilk Spezial umgestellt und erhalten insgesamt acht Liter am Tag. „Wir stellen relativ früh um, da die Kälber nach drei Wochen auf die Aufzuchtbetriebe in Greven und Ahaus kommen“, erläutert Adler. „Dadurch sind sie schon an den Milchaustauscher gewöhnt, wenn die Umstallung erfolgt, und wir erzeugen keinen zusätzlichen Stress durch die Futterumstellung.“ Combikorn Kälbermais wird noch einige Wochen gefüttert. Erst später werden die Tiere an Gras- und Maissilage gewöhnt. Darüber hinaus besteht ein strenges Hygienemanagement auf dem Betrieb. So werden die Abkalbeboxen nach jeder vierten Kalbung, spätestens aber nach 14 Tagen entmistet und täglich neu eigestreut. Auch die Kälberiglus werden täglich eingestreut und nach jedem Kalb gereinigt und desinfiziert. Außerdem hat jedes Kalb seinen eigenen Eimer. So wird die Belastung durch Keime gering gehalten.
Langlebige Milchkühe
Tobias Adler freut sich, dass das System greift. „Seit der Einführung haben wir deutliche Verbesserungen erzielt: Die Kälber haben weniger Krankheiten, entwickeln sich besser und sind später vitale Milchkühe. Jede einzelne Maßnahme für sich ist wichtig, aber erst alle gemeinsam, die dazu passenden Produkte und eine gute Beratung bringen ein sichtbares und messbares Ergebnis.“
Infos gibt es bei Dominique Jeske, Telefon 0173 . 7293226 oder dominque.jeske@agravis.de.